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Klockerhäusl

Grafen-, Bienerhaus, Prienerhäusl, Schneiderhäusl, Klockerhäusl, Aufschnaiterhäusl. Georg Gasser, Schneidermeister im Dorf, hat in Besitz ein Haus. Das Grafen- oder Bienerhaus genannt. Grundherrschaft Urbaramt Kufstein. Das Haus war ein Ausbruch aus dem benachbarten Leonhard Gütl, und beide gehörten ursprünglich zum halben Urbargut Kämauf. Im Kataster von 1615 scheinen Wolf Eggersperger und Gertrud, seine Hausfrau, beim Haidacher Gatern gegen Wald auf. 1631 übergibt Gertraud Gräfin, weiland Wolfen Eggerspergers zu Wörgl Ehewirtin und Wittib, dem Leonhard Mayrhofer und Christina Habendannkh, seiner Ehewirtin, das Prienerhäusl, wie solches der verstorbene Ehewirt von Stephan Kranbeter laut Brief vom 24. Oktober 1614 wechselweise an sich gebracht. 1685 ist Hans Mayrhofer Besitzer des Grafenhauses. 1731 kauft Josef Pöll von den Jakob Andreischen Erben das Prienerhäusl und verkauft es 1734 an Jakob Stumpf, Mesner zu Wörgl. 1748 verkauft Maria Haimpacherin der Maria Achleitnerin, Georgen Gaßners, Schneidermeisters zu Wörgl, Ehewirtin, das Prienerhäusl, das sie 1737 von August Pöll gekauft hat. Schon zuvor, 1744, hatte Silvester Pichler, Schneidermeister zu Wörgl, dem Georg Gasser, ledig, im Gericht Taufers gebürtig, die Gerechtigkeit des Schneiderhandwerks, die er 1736 on Georg Hauser erworben hatte, verkauft. 1799 ist der Schneider Silvester Gasser im Rollverzeichnis aufgelistet, zehn Jahre danach wurde er beim Kampf um die Grattenbrücke zusammengehauen. 1830 besaß der Schustermeister Jakob Gantschnigg das ganz aus Holz bestehende Haus, in dem später die Familien Ender, Seisl, Laiminger und schließlich Aufschnaiter beheimatet waren. Es wurde später Klockerhäusl und zuletzt auch Aufschnaiterhäusl geheißen. Anstelle des abgetragenen Hauses ist jetzt der Garten beim Eingang zur Metzgerei Alois Schlögl. Friedhofstraße 19
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.

Klockerhäusl - Aufschnaiterhäusl, ca. 1910
Klockerhäusl - Aufschnaiterhäusl, ca. 1910