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Pinnersdorf

Pinnersdorf 
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl

Pinnersdorf 1: Pinnersdorf. Johann Georg Rainer, Wirt und Gastgeb zu Binnersdorf, hat in den Besitz die Wirths Taferne, dann das 2h Gut Pudmannsdorfsamt dem halben Lenzen und halben Felbergut. A) Ein Haus mit 2 Stuben, I Küche, 1 Speiskammer, 5 andere Kämmer, 2 Keller samt Stadl, Stallung und Remwerk, unterher zum Theil gemauert bezeichnet mit Nr. 88. Dabey die Weinschank, Wirth- und Gastgebgerechtigkeit. Bp. 168. Das Rollverzeichnis (= Liste der waffenfähigen Männer) von 1799 weist zu Pinnersdorf neben dem Besitzer 5 Knechte, 1 Fuhrknecht und 3 Futterer auf und beweist damit auch die ursprüngliche Wirtschaftskraft des Schützenhauptmannes des Jahres 1809. Er hat damit alles zusammen besessen, was auch früher schon oft in einer Hand war. Schon 1448 tritt Friedrich von Podmansdorf als ein Sprecher der Wörgler Nachbarschaft auf, 1480 sind Liendl Felber und Linhart als Steuerzahler angeführt, und 1489 verkaufen die Brüder Niclas und Christan die Velber der Pfarrkirche zu Brixen aus ihrem Gut zu Pudmannsdorf das Obergut. Zeuge ist dabei Peter von Pudmannsdorf, Zechmeister der Sebastiansbruderschaft. 1540 wird Georg Werlperger zu Pudnesdorf genannt. 1601 wird Christoffen Meyrl zu Pinersdorf das Zapfenrecht, also die Weinabgabe, verliehen. Diese Berechtigung dürfte mit der damals erneuerten Kufsteiner Gerichtsstraße, die durch Pinnersdorf führte, Zusammenhängen. Spätere Besitzer waren Christan Meyrl, Anton Kögl, Georg Payr, Kaspar Lechner, Andrä Auer, Veit Naschperger und Christoph Hueber. 1748 wurde Georg Rainer aus Rattenberg neuer Besitzer. Seine Söhne wurden als Schützenhauptleute berühmt: Josef Rainer, eingeheirateter Wirt beim Neumair zu Söll, und Georg Rainer am Elternhaus. Dafür wurde Pinnersdorf 1809 gleich dreimal geplündert, doch das Privileg, mit zwei eigenen Schiffen Kohle aus dem staatlichen Bergwerk zu Häring von Kastengstatt zur Saline in Hall zu transportieren, wurde dem Pinnersdorfer von der bayrischen Verwaltung nicht entzogen. Das große Hungerjahr 1816/17 mit seiner Viehseuche leerte den großen Stall und brachte Verarmung. Die Kapelle oberhalb des Hauses wurde zum Gedenken daran errichtet. Anna Höck wurde 1833 Wirtin, ihr Gatte Jakob Andrä, der reiche Müller und Walchbauer von Kirchbichl-Oberndorf, ließ das Haus auf die heutige Größe ausbauen. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde 1904 Leonhard Asti zu Pinnersdorf Bauer und ein bekannter Wirt. Das Gut ist im Besitz seiner Nachkommen. Fr. Haus-Nr.: K.-Wörgl 87, Boden 35, Wörgler Boden 42. 

Gasthof Pinnersdorf 1, ca. 1930
Pinnersdorf 1, 2011
Pinnersdorf in alter Ansicht
Pinnersdorf in alter Ansicht
Pinnersdorf in alter Ansicht
Pinnersdorf 2022
Pinnersdorf 2022
Pinnersdorf 2022
Pinnersdorf 2022
Pinnersdorf 2022, mit Biohof Hofladen
Pinnersdorf 2022, Hubertuskapelle
Pinnersdorf 2022, Hubertuskapelle
Pinnersdorf 2022, Hubertuskapelle
Pinnersdorf 2022, Hubertuskapelle