Ursula Köglin, Thoman Payrs nachgelassene Witwe als Nutznießerin das ihren Kindern angefallenen ehelichen Vermögens hat innen das halbe Gut Glatt, insgmein bey dem Payr genannt vererbt. Grundherrschaft Dominikanerinnenkloster Mariathal. 1580 hat Georgen Pfleuming die freundspergischen Güter Glett zu Wergen und Öd im Lehenthal zu Lehen empfangen, vermerken die Tiroler Urkunden der Herrschaft Mindelheim. 1615 saß Paul Pogner auf dem halben Guet Glet, am 4. Juli 1669 verkaufte es Michael Pur an Christian Payr. Der nächste Christian Payr erhielt es 1684 von seiner Mutter, der Wallerbäuerin Barbara Andreein. Zusätzlich bezog er von mehreren Wörgler Höfen den Auracherischen Zehent, das war teils die Hälfte, teils ein Drittel des Zehents. Für die Wörgler Kirche stiftete er einen Jahrtag (= jährlich ist eine Messe für seine Anliegen zu lesen) um 100 Gulden, den Wert von 5 bis 6 Kühen. Da er sich trotz Familie mit Kindern mehr für das Soldatenleben als für seinen Hof interessierte, wurde dieser von den Kuratoren Mang Widmann und Hans Krumpacher 1692 seinem Bruder Hans von Wald zur Bewirtschaftung übergeben. Ein Jahr danach verstarb seine Ehewirtin Maria Neinerin. 1714 war Michael Payr auf dem halben Lehen, und danach hatte Hans Payr im Dorf eine führende Rolle. Auf seine Familie folgte im 19. Jahrhundert die Familie Waltl am Payrhof. Georg Waltl war Metzgermeister und 1854-1855 Vorsteher der Dorfgemeinde Kufstein- Wörgl. Nach ihm hieß das Haus nun „beim Waltlmetzger" und das Nachbarhaus, das auch in seinen Besitz kam, „Waltl-Bäck". Der Sohn Johann Georg Waltl wurde 1861 Besitznachfolger. Der gegenwärtige Hausname des Gasthofes Aufinger erinnert an den sangesfreudigen Metzgermeister und Wirt Josef Aufinger, der 1896 aufscheint, gefolgt vom Sohn Johann und der Enkelin Katharina, die den populären Lammwirtssohn Johann Schipflinger heiratete. Dieser war durch Jahrzehnte als „Aufingerwirt" ein führender Mann im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Zwischen dem Haus und dem Bach führte ursprünglich der Weg von Söcking zur Landstraße. Hier stand auch das Stöcklgebäude.
Ein Auszug aus dem Buch - Wörgl Ein Heimatbuch von Josef Zangerl, Text von Hans Gwiggner