Der Bassgeiger in der Kanzler-Biener-Straße
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl
Kanzler-Biener-Straße 1: Baßgeigerhof, Gut Wergl?, Neuschmiedgut?
Balthasar Simppl besitzet das Gut beim Paßgeiger genannt mit folgenden Zugehörungen so zusammengefaßt worden: Eine Feuerstattbehausung mit Stall, Tennwerk und Backofen. Reicht der Hofmark zu Maria Stain jährlich Herrendienst mit 8 fl Mahlgeld, 3 Hiener, 30 Ayer oder hiefür 25 xr dann dahin 2 Staar Weizen, 2 Staar Roggen, 2 Staar Gerste. Bp. 19. Wahrscheinlich ist das 1416 vermerkte Gut Werg(e)l der Freundsperger, das u. a. 4 Hühner, 30 Eier zu zinsen hatte, hier gelegen. 1675 haben Veit Pruner und Margaret Empacher vom halben Gut nach Mariastein und an den Pfarrwidum Kirchbichl zu zinsen. Da über lange Zeit keine Information über dieses Haus vorliegt, ist es fraglich, ob es zu dieser Zeit überhaupt bestand und die dazugehörigen Gründe von anderen Gütern der Hofmark Mariastein bewirtschaftet wurden. 1728 sind Thomas Annewanter und Magdalena Schmid auf diesem Gut, 1735 heiratet Balthasar Adamer, Sohn des Johann Adamer, vulgo Bassgeiger, und der Margareta Nail, die Witwe Magdalena Rendl. Nach Balthasar Simppl ist Johann Lieminger, 1814 Johann Kreidl, 1822 Martin Strohmair, 1849 Johann Lettenbichler und 1852 der Chirurg Joseph Mair auf dem Baßgeigerhof. Johann Michael Haydn hat zu Ende des 18. Jahrhunderts ein Musikstück komponiert, das seither den Titel „Der Baßgeiger zu Wörgl" trägt. Ob damit ausdrücklich der Baßgeigerhof gemeint war, ist noch zu erforschen. Nach der Familie Mösinger ist durch Einheirat nun die Familie Brämböck auf dem Hof. Fr. Haus-Nr.: Clemens-Payr-Straße 3
