Den Grundstein für den Familienbetrieb legte Alois Moser 1953 mit seiner Lebzelterei in der Brixentalerstraße 20, damals noch ohne Verkaufslokal. Nebenbei begann die Herstellung von Kuchen, die zunehmend reißenden Absatz in Gasthäusern fanden. In die Umgebung wurde mittels Dreirad zugestellt, für Kuchenlieferungen auswärts wie in die Wildschönau oder nach Scheffau waren die Bus-Chauffeure der Postautos als „Kuchen-Kuriere“ im Einsatz – an den Haltestellen wurde die süße Fracht gern abgeholt.
Nicht nur ausliefern, sondern selbst verkaufen – während Alois weiter fleißig in der Backstube stand, eröffnete er mit seiner Frau Erna 1957 das erste kleine Caféhaus in der Bahnhofstraße, das 1972 für 3 Jahre verpachtet und 1975 wieder von Erna und Alois übernommen und ausgebaut wurde. Der erste Stock kam dazu – und eine damals absolute Neuheit in Wörgl: Ein Nichtraucherlokal im Parterre, der Qualität der Kuchen zuliebe. 1987 übernahm Tochter Ernestine und ihr Mann Roland Hofer den Betrieb. Neuerliche Umbauten folgten, der letzte im Jahr 2000 mit Errichtung der großen Kuchentheke im Eingangsbereich und weiterem Raucherbereich im Parterre.
Die Konditorei war jahrzehntelang beliebter Treffpunkt und weitum geschätzt für die köstlichen Kuchen und Torten. Am Wochenende füllten bis zu 24 Sorten die Vitrine. Legendär die Cremeschnitten, auch die Kardinalschnitten, für die manche Kundschaft weite Wege auf sich nahm und aus Innsbruck, München oder Kitzbühel anreiste. „75 bis 80 Prozent unserer Gäste sind Stammkunden, darunter auch Urlauber aus Holland oder England, oft schon in zweiter Generation“, erzählt Roland Hofer, der an seinem abwechslungsreichen Beruf die Begegnung mit den Menschen am meisten schätzte.
Fünf Mal erhielt das Cafe Moser die Auszeichnung vom GENUSS GUIDE.
Mit Leidenschaft und fachlicher Kompetenz zauberte das Team von Ernie und Roland Hofer täglich die feinsten Torten und Pralinen sowie verschiedene Trüffelkonfekts in der süßen Werkstätte. Ein hoher Qualitätsstandart wurde hier im Cafe Moser bereits über Jahre gehalten. Grund für die gleich bleibende Qualität waren unter anderem die natürlichen Rohstoffe die hier in der Konditorei verarbeitet wurden. Sie gaben uns die Sicherheit und Ihr Vertrauen nur das Beste für unsere Kunden zu liefern.
Keine Fertigprodukte waren ein wichtiger Grundsatz im Hause Moser.
Aus dem jahrzehntelangen Caféhausbetrieb weiß er auch allerlei Anekdoten zu erzählen. Von den „Golden Girls“ – einer illustren Damenrunde, für die er samstags gern über die Sperrstunde hinaus im Café ausharrte. Oder vom unauffälligen englischen Gast, der sich als Serviettenkünstler entpuppte und dem Cafétier Miniatur-Gemälde seines Gastlokals zum Geschenk machte. Mit Bilder-Ausstellungen von Eva Maria Wolzt, Dina Lieb und Jörg Emil Sommer oder Lesungen – unvergessen jene mit der Wörgler Autorin Inge Thiele, auf der Zither von Bartl Egger begleitet – trug das Café Moser in den 1980er Jahren auch zum städtischen Kulturleben bei.
2016 folgte Roland seiner Frau Ernie in den Ruhestand nach und hat sich für die Pension mit Segeln, Skifahren, Schwimmen und Radfahren ein sportliches Freizeitprogramm vorgenommen.