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Schopperbauer

Schopperbauer 
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl

Augasse 4: Schopperbauer. Nachtschaden-Teilgut Peter Franzi im Namen seiner Kinder besitzet alda beim Schopper genannt folgende Stücke so zusammen: Eine Feuerstattes Behausung und Stall, Remwerk, Bad und Sechtlofen, sigl. mit Nr. 1484. Reicht dem Urbaramt Rattenberg jährlich 6 fl 58 xr ist anfählig dann 4 Staar oder 3/16 Wiener Metzen Haabern dem löbl. Gottshaus allda zu Wörgl jährlich _ Mezen Haabern und Herrn Vikari dortselbst eben deto Haabern nebst 2 Haarreisten. Bp. 8. Das Schoppergut war ein Ausbruch aus dem Nachtschaden, und so ist nur schwer feststellbar, wer von den genannten Nachtschaden- und Vorhausbauern dieses Teilgut bewirtschaftete und ab wann es selbständig wurde. Nach 1655 dürfte der Schopper Andrä Pirkl von der Schweinau dieses Gut übernommen haben, und seither hieß es beim Schopper. Der Name stammt vom Abdichten der Fugen im Schiffsrumpf mittels Moos bzw. Tannenwipfeln. Zwischen Wörgl/Angath und Kufstein wurden früher etwa 80% der Innschiffe gebaut, die von der Lendbrücke in Hall bis nach Ungarn zum Einsatz kamen und zum Großteil von Wasserburger Schiffsmeistern betrieben wurden. 1713 stirbt Anna Wietzgruber am Schoppergut, und 1723 heiratet Ägidius Eberl die Witwe Anna Greimblin von diesem Hof. 1732 verkauft sie dem Hans Maurer, Bauer beim Hölzl, das ihr 1711 von Hans Pirkhl gekaufte halbe Urbargut Nachtschaden, wahrscheinlich das alte Vorhausgut, denn 1735 ist ihr Mann weiterhin Schopperbauer. Ab 1817 ist die bisherige Spieglwirtsfamilie Alois Greiderer und Maria Hueberin auf dem Hof, 1822 Georg Hager, 1823 Peter Ager, 1828 Georg Anker und ab 1850 die Familie Prem. 1851 brennt das Haus zusammen mit dem Stiegentischlerhaus, Schwarzenbergerhof und Spieglwirt ab. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts ist das Gut im Besitz der beiden Gemeinden, die im Bauernhaus vorübergehend die bisher im Armenspital Kirchbichl untergebrachten Pfründner einquartieren, bis das neuerbaute Gemeindekrankenhaus 1900 seinen Betrieb aufnimmt. Seit mehreren Generationen ist die Familie Mayer auf dem Schopperhof. Fr. Haus-Nr.: Augasse 6

Zerbombter Schwarzenberger, rechts Schopperbauer
Schopperbauer in der Augasse 6, ca. 1951
Schopperbauer in der Augasse 6, 2011
Schopperbauer in der Augasse 6, 2011