Katharina Grätlin, Georgen Spitzenstätters ehelich nachgelassene Witwe, besitzet das Gut Erblehen, insgemein beim Mang genannt. Grundherrschaft Urbaramt Kufstein. Schon 1480 ist der Erb als Steuerzahler vermerkt, und 1586 gehört das Erblehen zu den Gütern des Satzinger Propstamtes. 1604 und 1615 scheint Marx Träpüchler aufm Gueth Erblehen auf. 1630 besitzt Mang Widmann, Schöffmeister zu Schwaz hausend, das Erblehen, das vom Bestandsmann (= Pächter) Georg Taller bewirtschaftet wird. Sein Vorname wurde danach Hofname. 1663 erbt Magnus Widmann von seinem Vater das Gut und verkauft es 1709 zusammen mit dem Urbanhaus an Adam Lechner zu Rambsen. 1741 vermacht Maria Prunnerin ihrem zweiten Mann Mathias Graf/ den halben Teil des ganzen Erblehen, das sie um 1727 von ihrem Ehevogt erhalten. Mathias Grätl ist bereits 1731 Vierthaller und später auch als Mitnachpar engagiert für das Viertl Wörgl tätig. Seine Tochter Katharina heiratet den Georg Spitzenstätter aus Alpbach. Damit kommt für 150 Jahre dieser Familienname auf den Manghof, bis der Hof zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Besitz der Gemeinde übergeht. 1836 fiel auch dieses Haus dem Dorfbrand zum Opfer. Bis zur Abtragung des wiedererbauten Hauses im Jahre 1964 beherbergte es das Marktgemeindeamt, den Gendarmerieposten und die Raiffeisenkasse. Es stand im Bereich der heutigen Hauptkreuzung und des Raiffeisenplatzes.
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.