Johann Astl, Elektriker, Bürgermeister der Stadtgemeinde Wörgl 1953 – 1959.
Der gebürtige Goinger Johann Astl,
der bereits 1927 bis 1934 sozialdemokratischer Abgeordneter zum
Tiroler Landtag war, kam 1928 in den Gemeinderat der Marktgemeinde Wörgl,
den er 1934 aufgrund des Verbots seiner Partei in Folge der
Februar-Unruhen verlassen musste. Nach dem Krieg ab 1945 war Astl
Abgeordneter zum Nationalrat und 9 Jahre lang Wörgler Vizebürgermeister.
1953, nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Bürgermeister Martin Pichler,
wurde er am 31. März vom Gemeinderat zum Bürgermeister gewählt.
Dabei setzte er sich mit den zwei Stimmen der VdU-Mandatare
Schulrat Hans Stricker und Leopold Ager gegen seinen Gegenkandidaten
Andrä Lenk von der ÖVP durch, obwohl diese vorher Lenk ihre Stimme
zugesagt hatten. Die Gemeinderatswahlen 1956 bestätigten Astl in diesem Amt,
welches er 1959 zurück legte.
Während seiner Amtszeit wurde die Volksschule in der Unterguggenbergerstraße,
das Feuerwehrhaus in der Brixentalerstraße, der Trinkwasserbehälter am
Hennersberg und die große Staumauer in der Wörgler Schlucht sowie
Gemeindehäuser in der Kranewitterstraße, der Haydnstraße und der
Poststraße sowie Eigentumswohnungen am Angatherweg gebaut.
Astl bemühte sich um die Errichtung der Aubachsiedlung und der Siedlung
im Winkl und engagierte sich für den Ausbau des städtischen E-Werks.
Johann Astl verstarb unerwartet am 1. November 1964 im Alter von 73 Jahren.
Für sein Wirken wurde ihm das Große Ehrenzeichen für die Verdienste um die
Republik Österreich verliehen. Er war auch Inhaber des Ehrezeichens des
Landes Tirol und Träger des Viktor-Adler-Ordens.