Winkl 12: Maurer zu Winkl. Anna Sillaberin, verwitwete Lahnerin zu Winkl, hat innen das halbe Briener-Gut, insgemein bey dem Maurer genannt. Grundherrschaft Pfarrer zu Kirchbichl. 1480 ist Marti zu Winkl und 1615 Michael Werlperger auf dem halben Preinerguetl. Es ist möglich, daß Lienhart Kreuzkogler, Meister des Maurerhandwerks zu Winkl, bereits auf diesem Hof saß. 1601 bekennt er, daß er Hans Kreiters zu Fischbachau Sohn Wolfgang Kreiter drei Jahre verdingt hat, um das Maurerhandwerk zu erlernen. Er ist im Beisein des ganzen Handwerks der Maurermeister und Gesellen freigesprochen worden. 1653 ist Simon Kogler als Maurer in Wörgl vermerkt, und 1693 bekennt Bartlmä Rendl, Maurermeister zu Waldsassen hausend, daß er von seinem Bruder Georg Rendl das väterliche und mütterliche Erbteil erhalten, It. Brief vom 3. März 1664 300 Gulden. Es ist wahrscheinlich, daß alle diese Maurer zu Winkl beheimatet waren und so auch der Hofname Maurer auf das Prienergut kam. Einer eingehenden Erforschung wert wären die engen Beziehungen zwischen den Bauhandwerkern des hiesigen Raumes und des jetzigen Landkreises Rosenheim. Daß Bartlmä Rendl gerade zu der Zeit in Waldsassen seinem Beruf nachging, als die Dientzenhofer-Brüder, vom Gugghof in Flintsbach kommend, dort ihr erstes großes Bauwerk auf deutschem Boden verwirklichten, mag unter anderem ein Hinweis sein. Am 6. Juni 1673 übergibt Kaspar Seisl und Margarete Rendlin das Priennergut an Georg Rendl. Dieser ist 1709 Vierthaller von Wörgl. Nach seinem Tod 1735 sind Anton Rendl und Ursula Payr auf dem Gut. 1830 ist Bartholomäus Unterberger, ab 1837 Joseph Mair und danach Johann Stöckl Maurerbauer zu Winkl. Darauf folgt die Familie Peterer, 1899 Andrä Gratt, 1914 Jakob Gasteiger und 1932 schließlich die Familie Strasser, in deren Besitz das Gut seither steht. Wörgler Boden 8.
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.
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