Josef Gollner, Kaufmann wird bei den Gemeinderatswahlen 1928
Bürgermeister der Marktgemeinde Wörgl bis 12.12.1931.
Am 12. Dezember 1931 wird er durch Losentscheid von
Michael Unterguggenberger in dieser Funktion abgelöst und war
nunmehr Vizebürgermeister.
Er erreichte in seiner Amtszeit die Zusammenlegung der beiden
bestehenden E-Werke Steinbacher und Sauggas. Ebenso ließ er nach den
Plänen von Dipl.-Ing. Ferdinand Mayr die Spitalskirche hinter dem
Krankenhaus errichten, welche mittlerweile dem Gesundheitszentrum und
dem neuen Seniorenheim weichen musste.
In diese Zeit viel auch der Beginn der großen Wirtschaftskrise,
welche unter anderem die Auflassung des großen Heizhauses für die
Dampflokomotiven nach sich zog und einige 100 Bahnangestellte zur
Abwanderung zwang. 1931 wurde die Zellulosefabrik stillgelegt,
was weitere hunderte Menschen arbeitslos machte.
Diese Entwicklung führte letztendlich zum Freigeldexperiment von
Gollners Nachfolger als Bürgermeister, Michael Unterguggenberger.
Die Neugestaltung der Bundesstraße durch Wörgl, die neue Brücke
über den Wörgler Bach und der Neubau der Zehenthofbrücke zwischen
Kirchbichler und Wörgler Boden brachten ein wenig wirtschaftliche Förderung.
Nach dem Anschluss ans Deutsche Reich wurde Gollner vom NS-Regime
als Nachfolger von Martin Pichler und vor Johann Gschöpf für eine kurze Übergangszeit
neuerlich als Bürgermeister eingesetzt.