Den ersten Tennisplatz im „Badl" errichtete Jakob Astner, der damalige Besitzer des Gasthofes Bad Eisenstein, Anfang der 30er Jahre - ursprünglich als Attraktion für den Fremdenverkehr und als Anziehungspunkt für das Gasthaus gedacht. Aber bald fanden sich darüber hinaus Wörgler Spieler und am Tennissport Interessierte, die mit großem Einsatz die Anlage pflegten und mithalfen, einen zweiten Platz zu errichten, da sich ein einziger Piatz bald als zu wenig erwies.
Die Aufwärtsentwicklung dieses neuen Sports wurde zwar durch die schlechte wirtschaftliche Lage und den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, aber schon bald nach Kriegsende fanden sich zahlreiche Tennisbegeisterte, vor allem junge Spieler, die Tennis als Wettkampfsport ausüben wollten. Sie schlossen sich 1948 inoffiziell zu einem Verein zusammen, der als Tennisclub Wörgl erst 1951 mit der offiziellen Clubgründung legalisiert wurde. Erster Obmann war Franz Kröll. Mit Thomas Riedhart, dem Besitzer des Areals, wurde ein Pachtvertrag geschlossen und unermüdlich daran gearbeitet, die Plätze wieder instandzusetzen. Nach der Wiedergründung des Tiroler Tennisverbandes wurde der Tennisclub Wörgl von diesem 1952 mit der Ausrichtung der ersten Tiroler Meisterschaften nach dem Krieg betraut.
Die Tatsache, jahrelang bester Provinzverein Tirols zu sein, und große sportliche Leistungen und Erfolge der aktiven Mitglieder sowie hervorragende Jugendarbeit verhalten dem Club zu Ansehen und Anerkennung und ließen die Mitgliederzahlen ständig ansteigen, sodaß mehrmals eine Erweiterung der Anlagen in Angriff genommen werden mußte. 1952 wurde der dritte, 1967 der vierte Platz und die Umkleidekabine gebaut. 1978 wurde von der Dorfinteressentschaft das anschließende Areal gepachtet, und mit Unterstützung des Fremdenverkehrsverbandes wurden drei weitere Plätze errichtet, sodaß nun den Clubmitgliedern sechs und Wörgls Gästen ein Platz zur Verfügung stehen. Ein Großteil der Anlagen wurde in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder errichtet.
Die Sektion Tennis des ESV Wörgl wurde 1947 gegründet, wobei vorerst auf einer eigenen Anlage mit einem Platz im Bereich der Zugförderung Wörgl gespielt wurde. 1963 wurde die Anlage um einen Platz und eine Schlagwand erweitert, 1967 das Vereinshaus renoviert und teilweise erneuert. 1980 wurde mit der Planung für ein neues Clubheim und 1981 mit dem Bau desselben begonnen, welches 1985 feierlich eingeweiht wurde.
Weil aber die Ö8B in Wörgl Lagerplätze für ölverseuchten Schotter benötigten, wurde dem ESV 1991 der Pachtvertrag für die Tennisanlage gekündigt, woraufhin dieser die Anlage verlassen mußte. Nach langem Suchen konnte schließlich mit Johann Kofler, Schusterbauer, ein 30jähriger Pachtvertrag geschlossen werden, der es dem ESV ermöglichte, am Gießenweg nördlich der Eisenbahn eine neue Anlage mit vier Plätzen und einem sehr schönen Clubheim zu errichten. Die Arbeiten wurden zum größten Teil in Eigenregie geleistet, mit einem unwahrscheinlichen persönlichen Einsatz von 62 Clubmitgliedern, die dafür mehr als 14.000 Arbeitsstunden aufbrachten. Ab August 1992 werden die Plätze offiziell bespielt, die feierliche Eröffnung der gesamten neuen Anlage war im August 1995.
Die Sektion Tennis des ESV ist offen für alle am Tennis Interessierten. Bei den Österreichischen Bundesbahnen angestellt zu sein, wie zur Gründerzeit, ist schon lange nicht mehr Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Der Verein legt großen Wert auf Jugendarbeit und konnte in den letzten Jahren bereits beachtliche Erfolge erzielen.
Text aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.