Nicht mehr existent: Dornpuhel, Schmaleggerhaus, Asslingerhaus, Krapfhäusl, Deßl. Johann Weiß, Kupferschmiedmeister, und Anna Meßnerin, verwitwete Sulzenbacherin im Schmaleggerhaus, so signiert mit Nr. 6, Kat. Nr. 7, 2 Stuben, 4 Kämmer, 2 Kucheln und 1 Keller, im Grund 56 Kl. Dabei ein dem ersten angehöriger mit Obstbäumen besetzter Anger im Maß von 62 Kl., ein Gärtl mit 9 Kl. Item ein Obstanger der Anna Meßnerin zuständig mit 9 Kl. Grundherrschaft Urbaramt Kufstein. Schon 1280 ist Dornpuhel als Herzogsgut zuerst genannt, später kamen die Namen Schmaleggerlehen und Asslingerhaus auf diesen Hof. Die Felder nördlich der Kirche wurden als halbes Schmaleggerlehen beim Gatterer bewirtschaftet, ein Achtel-Gut gehörte zur Kohlstatt und drei Achtel zum Asslingerhaus. Wahrscheinlich lag hier der Mittelpunkt des Urhofes, dessen zwei Namensvarianten entweder auf eine mit Dornsträuchern besetzte Geländeschwelle oder aber, wahrscheinlicher, an einen gemauerten Turm an der jetzigen Wildschönauer Straße erinnert, der mit
dem benachbarten ehemaligen Stainhaus in Verbindung stand. Damit wäre auch begründet, warum Dornpuhel (Turnpichel) im 13. Jahrhundert als erstes der Wörgler Güter aufgelistet ist. 1615 bewirtschaftete Paul Pogner mit seiner Hausfrau Margaret Perchtlin außer seinem Gut Glet auch Viertel des Dornpühellehens und der Wirt Andrä Aufschnaiter vom Stolzengut das restliche Viertel. Das Haus in der heutigen Wildschönauer Straße war damals schon geteilt und beherbergte die Söllheisler Simon Stainer im Äßlinger Haus und Balthasar Auer alda, zusammen 9 Personen. Auf dem oberen Teil starb 1660 Christian Kaltschmied, gewesener Kupferschmied. Nachfolger wurde der Kupferschmied Hans Weiß, der 1678 den Hausteil mit Gründen und Äckern von Michael Wachen erwarb. 1708 übergab er den Besitz an seinen Sohn Peter Weiß und verstarb 1712. Im gleichen Jahr mußte der Erbe die Gründe und Äcker der Haus-nachbarin Maria Greimblin zur Bezahlung seiner Schulden abtreten, und 1746 übergab er seinem Sohn Johann die halbe Behausung samt
Schmiede und Meisterschaft des Kupferschmiedhandwerks. Auf dem unteren Hausteil saß 1675 der Sattler Georg Wärter. 1712 verkaufte Hans Mösner, Schlosser zu Wörgl, der Maria Greimblin die halbe Behausung, die er 1701 von Peter Arnold gekauft hatte. Die beiden Hausteile kamen wieder unter einen Besitzer, 1799 war dies Math. Weiß, 1830 die „alte Krapfin" Maria Gschwendnerin und danach Maria Hechenblaicknerin. Das Asslingerhaus hieß nun Krapfhäusl und schließlich Deßl, nachdem durch Generationen die Tischlermeisterfamilie Deßl hier gewohnt hatte. Zuletzt war es nach dem 2. Weltkrieg noch im Besitz von Josef Winkler, ehe es abgetragen wurde. Wildschönauer Straße 6.
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.
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