Unterkrumbacher
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl
Bahnhofstraße 20: Unterkrumbachhof, Lederer?, Reßlerlehen, Anna Horngacherin, Hansens Pöll ehelich nachgelassene Witwe, hat im Besitz das Reßler-Lechen, insgemein bei dem unteren Krumbacher genannt. Ein Haus bezeichnet mit Nr. 48, Kat. Nr. 63, samt einen Backofen, Badstubens und Stadels-Gerechtigkeit. Bp. 82. Grundherrschaft Urbaramt Kufstein. Der Reihenfolge der Güter nach zu schließen, saß der 1480 vermerkte Lederer zu Wergei auf diesem Gut. 1590 erwarb Mathäus Rieder, Wirt zu Wörgl, Grund aus dem Urbargut Reßlerlehen. 1615 war Georg Peppenauer auf dem Hof, und 1625 verkaufte Georg Laitenpichler seinem Sohn Christian und Helena Kochin das ganze Gut. 1649 bekam Hanß Hechenleitner zum Resslerlehen den 10. Waldluß (= Waldstreifen) am Wörgler Berg. 1697 kaufte der Bäckermeister Hans Arnold von Hansen Payr das Gut, das 1706 sein Sohn Marx Arnold erbte. Das Gut kam wieder an Hans Payr zurück, der es 1709 gegen das Felberergut des Hans Krumpacher eintauschte. 1753 erwarb Johann Pöll von den Leonhard Krumpacherischen Vermögenssequester das Resslerlehen. Seit 1799 ist die Familie Egger im Besitz des ansehnlichen Gutes und stellte seither viele bedeutsame Männer im Wörgler Gesellschaftsleben. Der Hof ist als archäologische Zone ausgewiesen, da bereits 1842 eine Villa rustica aus der Römerzeit aufgefunden wurde, in deren Bereich 1950 von Prof. Dr. Paul Weitlaner weitere Forschungen unternommen wurden. Fr. Haus-Nr.: K.-Wörgl, 42, Nr. 67.