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Fischer Eva-Maria

Schon vor vielen Jahren begann ich, Mundart-Gedichte zu schreiben. Es ist einfach passiert. Ich sehe es als Geschenk, meine Gedanken und Gefühle in Texte zu packen. Im Jahr 2018 entstanden meine beiden Protagonisten, Herr Baum und Mischa Schmetterling. Die wundervollen Bilder dazu malt meine Künstlerfreundin Martina Stöckl aus Kufstein. Gemeinsam dürfen wir viel Gutes mit unseren Wurzelbüchern bewirken. Ich bin ein sehr verwurzelter, humorvoller Mensch und darf das auch in meiner Arbeit als Kindergartenassistentin, Montessori- und Naturpädagogin ausleben. Derzeit arbeite ich an meinem ersten Sachbuch „Sand.Zeit“ über die pädagogische Arbeit mit Sanduhren. Demut, Dankbarkeit, Mitgefühl und Ehrfurcht vor der Natur von Mutter Erde treiben mich an und ist der Motor für mein Leben. https://www.meilochn.at/ 

b 1 Spaziergong

Hörprobe Spaziergong 

 Spaziergong

Immer öfter kimmp des Gfüh,
i deaf aussi und spazieren geh.

Des Feuer der Freid des in mia keimt,
führt mi genau dohi wo de Natur is bereit.
Pock net zu vü schware Gedonkn in mei Taschä ei.
Jetzt nimm i mir nur für´s spazieren geh dawei.

Der Duft vo meiner Blumenwiesen de mi jedesmoi duat begrüßen.
Geh i longsom, Schritt für Schritt und nimm de ersten Augenblicke mit.

Beim Boch moch i a Rost.
Mei Platzerl is a oiter Stoa mit Moos des kimmp vom steilen Roa.
Der Wossanewi legt sich fei um meine Fiaß und i zugleich de Augen schliaß.
Gonz stad sei. Jo! Gonz stad und zugleich des Wärme gspian.
De sich in mir ausbreitet und mi durchs Leben begleitet.

Hallo mei Wind! Du nimmst meine schwaren Gedonkn mit.
Legst di fein neben mir, dass i mei Ganslhaut verspia.

I schau net auf de Uhr und a net auf ondare Sochn.
I bin bei mein Bauchgfüh auf des ku i mi jedesmoi verlossn.

Weiter geht’s zu mein Platzerl im Woid.
In des bin i richtig vakneut.
De Liebe in mir wenn i nur des Platzerl gspia, is unbeschreibliche Magie.
Jo, zu dem Platzerl ziag mi fost jeden Tog oafoch hi.
Wieder stad wean! Wieder nur gspian und de Woidgerüche inhalieren.

De Sun streut mi durch de Astä u und i merk a Obschied steht u.
A  Obschied vo so vü magischen Momenten.
Wehmut und Sehnsucht fliaßen longsom in mi ei,
nur mei große LIEBE is immer dabei.

Familie, Freunde schenken mir Zeit für Gespräche.
Haushalt und Arbeit is a oft as gleich.
Sicher oft stressig, nur ma hod fia ois an dawei,
denn da naxte  Spaziergong kimmp a wieder glei.

Immer öfter kimmp des Gfüh,
i deaf aussi und spazieren geh.

Eva-Maria Fischer

b 2 hoffnungsquoen

Hörprobe Hoffnungsquön

Hoffnungsquön

Mit unseren Herzn die Hoffnungsquön hean.
A rauschen, a singa, a klinsln so scheen.

Wo de Hoffnungsquön entspringt?
Des ku koana wissen.
Monche Momente dazua wean dunki und kenan oan fest daschreckn,
dass ma am liebsten sich duat, hinter ondare versteckn.

Mit kroftvollen Wurzelgedonkn den Fösn sprenaga
und beginnen de Ongst sich zu nemma.
Sich donn gonz fei und stad, die Hoffnungsquön über oan drüber lad.

Nur mit dem Vertraun, dass wir gemeinsom wos bewirkn.
Gemeinsom aufsteh, sich hoit gebm
und de eigene Seele wieder dalebm.

Unser Hoffnungsquön
so kroftvoll, so mutig und zufrieden zugleich.
Sie schenkt uns Freid und mocht unsere Gedonkn reich.

De Quön des Seins, genau des is schee,
deafm wir gemeinsom zur Stö hi geh.

 Im JETZT weiter hean,
boid de unsichbore Hoffnung zusommen findn
und de Liebe zu der Quön, weascht niemois endn.

Mit unseren Herzn die Hoffnungsquön hean.
A rauschen, a singa, a klinsln so scheen.

Eva-Maria Fischer

b 3 blumen

Hörprobe Blumen

Blumen

Loss ma bunte Blumen wochsn,
sich bei dunklen Gedonkn, koane Sorgen mochn.

Stön wir uns den Augenblick vor,
wia der Somen sich bei leichtem Regen,
 in die fruchtbore Erdn duat bewegen.

Zu Beginn
san de Pflanzerl kloa und leicht zu daschreckn,
dann sich immer wieder nei versteckn.

Unser sonniges Sein und des gemeinsome reden,
gib unserm Somen die Kroft zum überlebm.

De Zeit voller Glauben
losst unsere Pflanzerl weiter sprießn
und wir kenan boid den Duft vo de ersten Blüten genießn.

Jetzt kemman de Bienen daher.
Sie sommeln den Blütenstab und bestäuben immer mehr.
A bunte Blumenwiesen entsteht in dem Moment
und de dunklen Gedonkn werden immer mehr verdreng.

Für unser Vasen nu a poor Blumen pflückn,
damit de Seele uns weiter duat beglückn.

Loss ma bunte Blumen wochsn,
sich bei dunklen Gedonkn, koane Sorgen mochn.

Eva-Maria Fischer