Im Winter 1901/1902 entdeckten Münchner Skifahrer die alpinen Reize der Wildschönauer Berge und fanden in Wörgl bald begeisterte Nachahmer. Einer der ersten, der sich als Skiläufer versuchte, war Franz Danek. Dieser leistete mit Josef Loinger ab 1906 auch die Vorarbeiten für den Aufbau einer Ski-Riege des Turnvereins, die 1908 als Wintersport-Vereinigung Wörgl gegründet wurde. Die gründende Hauptversammlung war am 29. August 1908 im Gasthof ,Alte Post'. Erster Obmann war Rudolf Ostermann. Zusammen mit diesen Männern bemühte sich der Hennersberger Wirt Matthias Fankhauser um die Förderung des Wintersports.
Wörgls erster geprüfter Skilehrer war Georg Buttinger, der die Prüfung 1933 ablegte. Die Skischule Kirchbichl-Wörgl mit dem Standort Bruckhäusl wurde erst 1969 von Arno Kecht gegründet. Genau geführte Protokolle der Wintersportvereinigung aus dem Jahre 1908 berichten über die Bildung von Sonderausschüssen: für Ski (Josef Loinger), für Rodeln (Rudolf Ostermann), für Eisschießen (Mössner) und für Schlittschuhläufer (Rudolf Ostermann). Am Hennersberg wurde ein neuer Rodelweg bis zum Wirt errichtet und ein Sprunghügel (nach den Plänen eines Münchners) gebaut. Die Ausgaben des Vereines dafür betrugen 40 Kronen, die Unterstützung durch die Gemeinde 100 Kronen. Im gleichen Jahr beschließt die Skiabteilung, an den Österreichischen Skiverband (gegründet 1905 in München) ein Gesuch um Aufnahme zu stellen, dem auch stattgegeben wurde.
Das 1. Wörgler Wintersportfest fand am 10. Jänner 1909 mit den Bewerben Herrenrodeln, Damenrodeln, Knabenrodeln, Sprunglauf am Hennersberg und Abfahrtslauf vom Markbachjoch statt und „nahm bei herrlichem Wetter einen glänzenden Verlauf". 1909 pachtete die Skiriege die Almhütte am Markbachjoch, adaptierte sie für den Winterbetrieb und machte für die „Skihütte" auch Werbung in diversen Wintersportzeitungen. Um das Plakat „Wörgl im Winter", ein Auftragsbild aus dem Jahre 1909, finanzieren zu können, verfaßte der Wintersportverein Bettelbriefe an mögliche Geldgeber, die namentlich angeführt werden. Im Vergleich zu heutigen Abfahrtsrennen ist die Ausschreibung für den Seniorenlauf bei den Skiwettkämpfen 1910 bemerkenswert: „Vom Markbachjoch über eine Strecke von 6 km mit 820 m Abfahrt (Höhenmeter), 100 m Steigung und 200 m Flachlauf" (Siegerzeit 10 min. 44 sec.). Dass auch die Möslalm als Skiberg genützt wurde, geht aus den Aufzeichnungen über Vereinswettkämpfe aus dem Jahr 1911 hervor.
Der Juniorenlauf führte von der Möslalm, der Seniorenlauf vom Markbachjoch, kombiniert mit einem Kunstlauf (Torlauf) am Hennersberg! In Wörgl bestand zwar noch der Wintersportverein Wörgl, aber ohne besondere Vereinstätigkeit. Nach Auflösung desselben kam es am 20. Oktober 1952 zur Umbildung bzw. Neugründung des Skiclubs Wörgl-Wildschönau mit dem Sitz in Wörgl. Erster Obmann war Dr. Rudolf Buratti, ab 1953 Ing. Sepp Hochmuth mit Willi Rieder als geschäftsführendem Obmann. Die Trennung des Vereins in einen eigenen Skiclub Wörgl bzw. Skiclub Wildschönau erfolgte 1974, in Wörgl zwar erst 1980 offiziell beschlossen und 1982 von der Sicherheitsdirektion Innsbruck bewilligt. 1955 wurden erste Diskussionen um einen Lift auf den Hennersberg geführt, 1956 wurde der Riederkogel-Schlepplift erbaut, 1957/58 wurde der Hennersberg-Schleppiift eröffnet, 1962/63 erfolgte der Ausbau der Skiabfahrt und der Rodelbahn vom Hennersberg. Im Dezember 1967 wurde der neue Sessellift auf den Hennersberg eingeweiht, der vor allem der Wörgler Jugend Skilaufen und Rodeln vor der Haustüre ermöglichte. Allerdings mußte aus wirtschaftlichen Gründen der Hennersberglift 1986 wieder eingestellt werden.
Text aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.