Josef Loinger, Mechanikermeister, Bürgermeister von 1919 – 1922.
Am 16. November 1919 wurden erstmals nach dem Weltkrieg ordentliche
Gemeinderatswahlen abgehalten, bei denen in Wörgl die Wirtschaftspartei,
die Sozialdemokratische Partei und die Deutschdemokratische Partei antraten.
Josef Loinger setzte sich für letztere als Bürgermeister durch.
Das Hauptproblem seiner Amtszeit war die Versorgung der Bevölkerung nach
den Wirren des großen Krieges. 1920 wurde im Gemeinderat erstmals über
eine geplante Bürgerschule gesprochen, die erst 1927 Realtiät werden sollte.
Die Marktgemeinde Wörgl kaufte in seiner Amtszeit die "Obere Mühle",
in der heute das Krafthaus Müllnertal der Stadtwerke beheimatet ist.
Die galoppiernde Inflation der Nachkriegszeit führte auch in Wörgl so
wie vielerorts zur Herausgabe der Notgeldscheine, welche in ihren Motiven
stark an die Schlacht bei Wörgl vom 13. Mai 1809 angelehnt waren.
Dieses Notgeld darf nicht mit dem späteren Wörgler Freigeld (Schwundgeld)
von Michael Unterguggenberger verwechselt werden, welcher bei den Wahlen
1919 erstmals in den Wörgler Gemeinderat einzog.