Franz Hörhager, Kaufmann, war vom 23. Mai 1912 bis 1919 Bürgermeister.
Geboren in Kitzbühel zog Hörhager als gelernter Schmiedegeselle in die Fremde
und ließ sich letztlich in Wörgl nieder. Hier erwarb er die
"Bruggnschmiede" und eröffnete, nachdem er in zweiter Ehe am
20. Mai 1889 Magdalena Angerer aus Ellmau geheiratet hatte,
ein Eisenwarengeschäft. Mit Prof. Dr. Schöpfer und Prof. Dr. Stumpf
gründete Hörhager die Christlichsoziale Partei in Tirol.
Außerdem war er Gründungsmitglied der Wörgler Feuerwehr und deren
langjähriger Kommandant und wurde deshalb zum Ehrenmitglied ernannt.
Nach dem unerwarteten Tod von Bürgermeister Josef Steinbacher wurde
Franz Hörhager am 23. Mai 1912 zum Bürgermeister von Wörgl gewählt.
Er wurde damit auch Ortsschulratsobmann und Obmann des Schulausschusses
der gewerblichen Fortbildungsschule.
Der 1. Weltkrieg von 1914 - 1918, der in die Amtszeit von Hörhager fiel,
bereitete auch der Marktgemeinde Wörgl vor allem in Hinblick auf die
Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, wozu auch eine Kriegsküche
eingerichtet wurde, große Probleme. Am Bahnhof und im mittlerweile
gerodeten Egerndofer Wald wurden Schrebergärten angelegt.
Eine Blatternepidemie veranlasste die Gemeinde, den Bauernhof Waldleger
als Epidemiespital einzurichten.
Auch die Wörgler Kirchenglocken mussten als Rohstoff für Kanonen
abgegeben werden, wobei der Kaiser auf persönliche Intervention
durch Bürgermeister Hörhager und Pfarrer Matthias Riedelsperger
den Verbleib der "Großen" gestattete, die fortan "Kaiserglocke" genannt wurde.
Für seine vielen Verdienste um das Allgemeinwohl der Bevölkerung, besonders
während der Kriegszeit, erfolgte die Ernennung zum Ehrenbürger der Markt-
gemeinde Wörgl.
Auch der Staat anerkannte sein Schaffen durch die Verleihung der Goldenen
Medaille um die Verdienste der Republik Österreich.
Hörhager starb am 6. Juni 1933 im 83. Lebensjahr in Wörgl.