Josef, Buchhandlung und Papierwarenfachgeschäft.
Auf seinen Wanderjahren verschlägt es den gebürtigen Serfauser Josef Zangerl 1908 nach Wörgl, wo er erfährt, daß hier Bedarf an einem Buchbinder besteht. Diesen Umstand nützt Zangerl und eröffnet noch im selben Jahr eine Buchbinderwerkstatt und ein Jahr später auch einen Laden für den Handel mit Schul- und Gebetsbüchern, Heiligenbildern und Kalendern. Nach der Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg heiratet Zangerl die Tochter Maria aus einer anderen Wörgler Unternehmerfamilie, der Familie Johann Mayr. Das Geschäft wird 1922 auf den „Handel mit allen im freien Verkehr befindlichen Waren" erweitert, und neben einer Buchbinderei werden auch eine Kranzschleifendruckerei und eine Rahmenwerkstatt betrieben. Auch die „Unterinntaler Kranzbinderei" gehört zum Betrieb, und zeitweilig werden sogar Filialen in Landeck und Pians betrieben. Das Wörgler Geschäft übersiedelt 1934 vom Lechnerhaus in der Bahnhofstraße auf seinen jetzigen Standort gegenüber der Kirche, wo es allerdings im Bombenhagel, der Wörgl im 2. Weltkrieg heimsucht, völlig zerstört wird. Dabei kommen Frau Zangerl und eine Tochter ums Leben, während der Firmenchef selbst und zwei weitere Kinder schwerverletzt überleben. Also sollte Josef jun., einer der zwei Söhne, die zum Kriegsdienst eingezogen worden waren, nach Ende der schrecklichen Ereignisse die Geschäftsführung übernehmen, nachdem er 1946 die Einzelhandelsprüfung abgelegt hatte. 1949 konnte er dann die zur vollkonzessionierten Buchhandlung erweiterte Firma von einem Ausweichquartier wieder zu ihrem heutigen Standort übersiedeln, während Zangerl jun. selber noch bis 1952 auf die Teilhaberschaft warten mußte. 1963 wurde ihm dann vom 82jährigen Firmengründer das Geschäft offiziell übergeben. Heute lenken bereits zwei Kinder der großen Familie von Josef Zangerl und seiner Frau Paula die Geschicke von Buchhandlung und Papierwarenfachgeschäft.