Egerndorf 1: Egerndorf, Friedlgut, Fridlgut. Hechenblaickner Peter und Maria Ödtingerin, Eheleute, haben inne das ganze Fridl-Gut zu Egerndorf, Haus Nr. 107, Kat. Nr. 131. Grundherrschaft Pfarrwidum in Kirchbichl. 1555 tritt der 24jährige Ruepp Friedl zu Egerndorf in Kundl als Zeuge auf. Die großen Getreidevorräte des Valtin Greimbl im Jahre 1615 sind der sicherste Beweis, daß damals alle Höfe Egerndorfs in einer Hand waren. 1689 erhielt Jakob Habensperger von seinem Vetter Christian Greimbl und seiner Ehewirtin Margareta Pöckhin das ganze Friedlgut. Christian Greimbl, dessen ältester Sohn Benedikt Kupferschmied in Hopfgarten war, verstarb 1696. 1705 erbte Barbara Höckh von ihrem verstorbenen Mann Jakob Habensperger das Gut. Der benachbarte Ledererbauer Mathäus Egger erwarb nun auch das Fridlgut, starb aber bereits 1706. Darauf verkaufte seine Witwe Katharina Kochin den Ehewirtsleuten Christian Edlinger und Barbara Höckhin das ganze Fridlgut sowie das Löderergut, durchgehend ein Drittel Teil.
1799 war Peter und 1830 Joseph Hechenblaickner zu Egerndorf. 1839 kaufte Lukas Astner das Fridl- und Lederergut. Beim Brand des Fridlhofes kamen 1866 fünf Knechte und zwei Mägde ums Leben. Drei Jahre danach verstarb die erst 55jährige Bäuerin Margareta Fuchs, ein Jahr darauf schließlich der Witwer und frühere Gemeindevorsteher Lukas Astner, beide zweifellos tief betroffen vom Unglück. 1893 brannte das neuerbaute Haus und Zuhaus schon wieder ab und im 20. Jahrhundert noch zweimal. Der nächste Egerndorfbauer hieß Georg Ager. Seit mehreren Generationen ist nun die Familie Strasser auf dem großen Gut zu Egerndorf. Wörgler Boden 83.
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.
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