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Pfarrkindergarten

Nachdem Koadjutor Johann Grömer ein Jahr zuvor den Vinzenverein in Wörgl gegründet hatte, wurde ein erster Kindergarten initiiert. Dieser wurde von Baumeister Josef Mayr, der schon die Volksschule nebenan gebaut hatte, im Gradl-Obstanger direkt am Winkler Kirchenweg erbaut und trug den Namen "Vinzenzihaus". Heute steht an dieser Stelle das Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg. Bereits im Spätherbst 1892 konnten die Barmherzigen Schwestern v. hl. Vinzenz v. Paul aus Salzburg in das neue Haus einziehen und 1893 begann der Vollbetrieb des ersten Wörgler Kindergartens. 1911 wurde ein Turnsaal angebaut und der Kindergarten umgebaut. 1938 wurde der Vinzenzverein als kirchliche Organisation vom Nazi-Regime aufgelöst, nach dem zweiten Weltkrieg aber von Pfarrer Matthias Riedelsperger und Bürgermeister Martin Pichler wieder gegründet, um eine rechtliche Handhabe für die Rückgabe des Kindergartens zu haben. Um die dringendsten Sanierungsmaßnahmen bezahlen zu können, musste der Vinzenzverein ein Haus, das ihm
Bürgermeister Franz Hörhager am Hennersberg vermacht hatte, verkaufen. Trotzdem war dem Verein der Erhalt des Kindergartens auf die Dauer nur schwer möglich, sodass er diesen unter der Führung von Obmann Peter Widauer 1965 an die Kirche, vertreten durch Stadtpfarrer Jakob Mayr, abtreten musste. Da im selben Jahr der erste städtische Kindergarten am Mitterhoferweg eröffnet wurde, benannte man den bisherigen Kindergarten um in "Pfarrkindergarten". 
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.