Zehenthof und Ried, Wörgler Boden 9: Johann Stöckl hat in dem Besitz das Gut Zehenthof im Wörgler Boden. Grundherrschaft Augustiner-Eremiten in Rattenberg. 1375 kommt der Zehenthof durch Friedrich von Österreich an Zacharias und Stefan Ebser. Am 14. November 1405 heißt es: Stephan Herzog in Bayern ... datz Zehenthof gelegen an der Wergei... Am 30. November 1494 tauscht Wilhelm Albersberger in Aibling den Zehenthof seiner Gattin Elisabeth von Stein, geborene von Ebbs, mit dem Kloster in Rattenberg gegen 13 Häuser in der Schönau ein. 1480 ist Jörg Zehenthofer auf der Steuerliste, und 1615 gibt Hans Färinger seinen Getreidevorrat und die Zahl seiner Hausbewohner bekannt. Noch vor 1600 wird im Zuge der Kufsteiner Gerichtsstraße die Zehenthoferbrücke gebaut. 1649 scheint Wolfgang Fueringer als Pate auf, und 1650 stirbt Eva Hottnerin oder senior Zehenthoferin und 1686 Maria Greimbl. 1680 heiratet Johann Foringer, Sohn des Wolfgang und der Magdalena F., die Witwe Christina Stridlinger von Haus.
Im 18. und 19. Jahrhundert sitzt die Familie Stöckl von Ramsau im Kirchbichler Boden auf dem großen Hof und besitzt zusätzlich rechts der Brixentaler Ache Gründe aus dem Gut Pfenningland und, darauf stehend, das Pruggenhäusl. Aus letzterem wurde um 1855 der Bruckhof und schließlich die Kirchbichler Fraktion Bruckhäusl. Auf Leonhard Stöckl folgte 1729 ein Peter Stöckl, und am 15. Jänner 1750 heiratete Hieronymus Stöckl. Diese Hochzeit ließ sich der Zehenthofbauer immerhin 130 Gulden 8 Kreuzer kosten, den Wert von neun Kühen! Der bekannteste Bauer dieses Hofes war der Schützenhauptmann des Jahres 1809, Peter Stöckl, damals erst 29jährig. Auf die Familie Stöckl folgten die Familien Fuchs, Hechenblaickner, Hörl und Steiner als Zehenthofbauern. Wörgler Boden 58, Söll-Leukental 9.
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.
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