Der Andreas-Hofer-Platz verbindet die Salzburger Straße und die
Innsbrucker Straße und bildet mit diesen gemeinsam die Tiroler
Bundesstraße B170. Der Andreas Hofer Platz beherbergt
die Alte und die Neue Post sowie den Haupteingang der Stadtpfarrkirche.
Andreas Hofer wurde am 22. November 1767 auf dem "Sandhof
in Passeier" (heutiges Südtirol) geboren. Schon seine Voreltern hatten
für ihre Verdienste um das Vaterland im Jahre 1617 einen Wappenbrief
erhalten und auch der junge Hofer entfaltete eine begeisterte Vaterlandsliebe.
Durch sein Geschäft als Gastwirt, Wein- und Pferdehändler wurde er beim
Volk weit und breit bekannt und durch seine Einfachheit und tiefe
Religiosität hatte er sich das allgemeine Zutrauen erworben.
Seine äußere Erscheinung war sehr geeignet, eine gewisse Ehrfurcht
einzuflößen und ihn ganz zum Mann des Volkes zu machen. Er war groß
und kräftig gebaut, besaß eine ungewöhnliche Körperkraft, freundliche
Gesichszüge, eine würdevolle Haltung und einen großen Vollbart.
In den Kriegsjahren seit 1796 war er jedesmal als Hauptmann mit den
Passeirer Schützen ausgezogen. Als nun im Jahre 1809 von mutigen
Patrioten der Plan zur Befreiung des Vaterlandes entworfen wurde,
reiste Hofer auf Einladung am 16. Jänner zum kaiserlichen Hof nach
Wien, wo dessen Absichten nicht bloß anerkannt und gelobt sondern
ihm auch verschiedene Aufträge und Verhaltensregeln erteilt wurden.
Beim Ausbruch der Feindseligkeiten war er zwar bloß Kommandant
der Passeirer, aber sein Ansehen war schon damals so groß, daß sich
viele Schützenkompanien aus freien Stücken unter seinen Befehl stellten.
Beim zweiten Befreiungskampf im Mai 1809 wurde er zum Ober-
kommandierenden aller tirolischen Landesverteidiger gewählt.
Nach der dritten Befreiung hielt Hofer am 19. August 1809 unter
Jubel des Volkes seinen Einzug in Innsbruck und übernahm auf
Drängen der Schützenkommandanten, der Beamten und der
Geistlichkeit die Leitung der Landesverwaltung, doch, wie er
ausdrücklich erklärte, "nur im Namen seiner Majestät des Kaisers."
Andreas Hofer, der schlichte Bauernsohn, bewohnte jetzt die
prunkvollen Gemächer der kaiserlichen Hofburg und Bauern
hielten davor die Ehrenwache. Hofer war nicht stolz auf seine
Erfolge. Er behielt nach wie vor seine Passeirer Tracht und hielt
an seinen Gewohnheiten fest. Um der großen Geldnot abzuhelfen,
ließ er in der Münzstätte in Hall bedeutende Vorräte an Kreuzern
und Zwanzigern prägen. Kaiser Franz schickte ihm in Anerkennung
seiner Verdienste eine große goldene Medaille samt Kette, die ihm
am 4. Oktober, dem Namenstag des Kaisers, feierlich verliehen wurde,
dazu 3000 Dukaten als Beitrag zur Landesverteidigung.
Aber bereits wenige Tage nach dieser Feierlichkeit kam die Kunde
des Wiener Friedens nach Tirol, wodurch das Land neuerdings an die
Bayern übergeben wurde, die mit ihren Verbündeten, den Franzosen,
sogleich mit großer Heeresmacht einrückten. Hofer und seine Verbündeten
glaubten nicht an den Friedensschluß und führten einen neuerlichen
Kampf am 1. November, der jedoch als Niederlage endete.
Daraufhin kündigte er, vom Kaiser selbst ermahnt, seine
Unterwerfung an und begab sich nach Hause.
Aber man ließ ihm keine Ruhe. Von nah und fern kamen aufgeregte
Hetzer und drängten ihn unablässig, den Landsturm wieder aufzunehmen.
Hofer gab nach. Er erfocht zwar anfangs einige Vorteile, vormochte sich
aber gegen die Übermacht der Feinde nicht zu behaupten. Bald hatten
diese die Ruhe wieder hergestellt und Hofer verbarg sich in einer Almhütte,
wo er den Winter zubringen wollte. Einige Freunde wollten ihn überreden,
sich den Bart abnehmen zu lasse und nach Österreich zu flüchten.
Hofer war jedoch nicht zu bewegen, Tirol zu verlassen. Indessen
wurde auf seinen Kopf eine Belohnung von 1500 Gulden ausgesetzt.
Zufällig kam ein Mann namens Franz Raffl zu Hofers Versteck.
Hofer bot ihm Geld an, und bat, er möge ihn nicht verraten.
Raffl gelobte dies, hielt sich jedoch nicht an sein Versprechen.
Bald erschien eine Heeresabteilung von 1500 Mann in Passeier.
Hofer wurde gefangen genommen und unter großen Mißhandlungen
erst nach Meran und dann nach Mantua geführt, wo er von einem
Kriegsgericht zum Tode verurteilt wurde. Am 20. Februar 1810
wurde das Urteil vollstreckt. Hofer wurde in Ehren begraben.
Im Jahre 1823 brachten fünf aus Italien zurückkehrende Kaiserjäger-
Offiziere die Gebeine Hofers von Mantua nach Innsbruck, wo sie in der
Hofkirche feierlich beigesetzt wurden. Kaiser Franz ließ ihm ein
prachtvolles Denkmal setzen. Im Jahre 1893 wurde dem großen
Vaterlandshelden an jener Stätte, wo er den Feind so glorreich
bezwungen hatte, am Berg Isel, ein gewaltiges Denkmal aus Erz errichtet.
Das Denkmal auf dem "Andreas Hofer Platz", der Wörgler Rearer,
ein Werk Christian Plattners, erinnert an die Schlacht bei Wörgl am 13. Mai 1809.
Quelle: Hans Federer - Wörgler Heimatschriftchen - I. Die Gemeinde