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Michael Unterguggenberger

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Michael Unterguggenberger, Bundesbahn Revident,
Bürgermeister vom 12. Dezember 1931 - 1934.
1934 wird er durch Losentscheid in dieser Funktion abgelöst
Michael Unterguggenberger wurde am 15. August 1884 in Hopfgarten geboren.
Als Wandergeselle lernte er in Europa die Parteipolitik kennen,
wobei er sich bei der Sozialdemokratie beheimatet fühlte, aber auch
die Ideen des Wirtschaftstheoretikers Silvio Gesell.
Zurück in Tirol begann er 1905 bei der Eisenbahn in Wörgl und kam 1919
erstmals in den Gemeinderat. 1922 Bürgermeister-Stellvertreter wurde er
1931 durch Losentscheid Bürgermeister der Marktgemeinde Wörgl.
In der damaligen politisch sehr angespannten Zeit,
bildete Unterguggenberger in Wörgl einen von allen Parteien
anerkannten und geschätzten Ruhepol.
Seine Idee einer Komplementärwährung in Anlehnung an die
"Natürliche Wirtschaftsordnung" von Silvio Gesell,
die in den Jahren 1932/33 in Wörgl als Freigeldexperiment in die Praxis
umgesetzt wurde und aufgrund des eindeutigen Erfolgs weltweite Beachtung fand,
machten Unterguggenberger berühmt.
Der "Februar-Aufstand" 1934, bei dem sich Heimatwehr und Schutzbund
auch in Wörgl in die Haare gerieten, konnte glimpflich beendet werden.
Daraufhin wurde aber die Sozialdemokratische Partei verboten und
Unterguggenberger als Bürgermeister von Martin Pichler abgelöst.
Am 19.12.1936 starb der Freigeld-Bürgermeister Michael Unterguggenberger.
Er fand seine letzte Ruhestätte im Wörgler Waldfriedhof.