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Augasse

Die Augasse führt von der Abzweigung an der Innsbrucker Straße bis zur SPAR. 

Dabei zweigen von ihr der Peter-Mitterhofer-Weg und der Madersbacherweg ab.
Eine Verbindung besteht weiters zur KR-Martin-Pichler-Straße und zur Fritz-Atzl-
Straße.

Der Name erinnert daran, dass hier der Weg zur Unteren Au verlief. Der obere
Teil, soweit Häuser dabeistanden, zählte noch zur Dorfgasse, meist einfach
als die "Freye" bezeichnet. Am Beginn der Augasse steht der Gasthof
"Weißes Lamm", früher "Gasthof zum Lämpl", eines der drei ältesten Wirtshäuser
in Wörgl, das seit Generationen im Besitz der Familie Schipflinger steht.
Gegenüber, direkt am Wörgler Bach, stand früher der dazugehörige Stall
mit den Remisen, der im schneereichen Winter 1967/68 einstürzte und später
durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt wurde. Gleich hinter dem Gasthof
an der Adresse Augasse 2, steht das erste Hochhaus nach den Plänen von Arch.
Dipl.-Ing. Walter Mayr, das in Wörgl unter Bürgermeister Hagleitner, der selbst
im obersten Stockwerk eine Wohnung bezog, 1963 begonnen und 1965 fertig
gestellt wurde. Es steht auf den Ruinen des Schwarzenbergerhofs, das im
Bombenhagel am 22. Februar 1945 völlig zerstört wurde. Die Obstbäume im
Hof hinter dem Hochhaus sind zum Großteil noch immer die Bäume aus dem
Anger des Bauernhofs. Der Bauernhof Schopper an der Adresse Augasse 4 ist
nach dem Schopperhandwerk im Schiffsbau benannt, das vor allem in Angath,
der Hochburg des Schiffsbaus beheimatet war. 'Schoppen' nannte man das
Abdichten der Schiffsplanken mit Moos. Beim Schopper hat ab 1655 der
Schiffshandwerker Andrä Pirkl aus Schweinau gewohnt. Bei einem Großbrand
am 28. August 1851 brennt das Haus zusammen mit dem Schwarzenbergergut
und dem Spiegelwirt ab. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war das
Gut im Besitz der beiden Gemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg, 
die dort vorübergehend die bisher im Armenspital in Kirchbichl untergebrachten
Pfründner einquartierten, bis das neue Gemeindekrankenhaus 1900 seinen
Betrieb aufnahm. Seit mehreren Generationen ist nun die Familie Mayer
Besitzer des Schopperguts. An der Adresse Augasst 5 steht das Wagnerhaus,
wo zumindest seit Beginn des 18. Jh. das Wagnerhandwerk ausgeübt wurde. 
Seit Generationen ist das Wagnergut im Besitz der Familie Kröll. Beim Gogl-
Bauern, Augasse 14, handelt es sich um das landesfürstliche Lehen "Hopfau",
welches über 250 Jahre lang der Familie Eberl gehörte. Heute ist es im Besitz
der Familie Steinbacher. Das Auhäusl in der Augasse 10, das früher ebenfalls
zum Lehen der Familie Eberl gehört hatte, wurde im Besitz der Familie Tiso
am 22. Februar 1945 durch Bomben zerstört. Nach dem Krieg wurde hier
ein Einfamilienwohnhaus errichtet.An der Augasse 12 wurde 1927 das neue
Wörgler Schwimmbad eröffnet, das bis zur Eröffnung des neuen Freibades
am Madersbacherweg am 7. Mai 1976 seinen Dienst versah. Nach dem
Abbruch errichtete die Stadt Wörgl an dieser Stelle ein Mehrfamilienwohnhaus.
In der Augasse 20 steht das Gut Schweinach oder Schweinau, das früher
ebenfalls dem Schopperhandwerk zuzuordnen war und heute der Familie
Sollerer gehört.

augasse

1951, Schopperbauer, Augasse 6