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Ainberger

Lahntal 2: Ainberger, Wassergut. Norbert Nuell im unteren Lanthall besitzet alda das Ainberger Gütl. Ist frey und aigen, hat Gemeindwust als Lechen zu entrichten, anfäligen Zehent dem Pfarer zu Kirchbichl und dem löbl. Austingerkloster zu Rattenberg. Hallgraf Konrad von Wasserburg hat bei der Gründung seines Klosters Altenhohenau 1235 vielleicht schon ein Gut in Egerndorf und eine Schwaige im Lahntal diesem Kloster zugeeignet. Am 4. Juli 1402 gaben Nikla Grann und Thoman der Chellnar der Priorin Katrei die Trescharin und dem Konvent zu Altenhohenau einen Revers für „ze paumanns recht, di weil Hans der Stutzar, sein ains leib und nicht lenger" gegen jährlich „ain kas und hundert swaig kas“. 1416 war Tomann cheller, zugleich Bauer am Kellerlehen im Dorf Wörgl, auch Verwalter der Altenhohenauer Schwaige. Die Schwaigen waren viehzüchtende Höfe zum Unterschied von den anderen Höfen, die vor allem den Getreideanbau betrieben. Die Vollschwaigen hatten einheitlich 200 Schweigkäse zu zinsen. Für sie waren die Almen
existenziell wichtig. Die beiden Schwaigpergalmen und das Schwaigberghorn in der Kelchsau haben ihren Namen von dieser Lahntaler Schwaige. Das Kloster führte 1621 vor dem Landgericht Rattenberg einen Prozeß gegen den Bauern Christan Vasser wegen seit acht Jahren ausständiger Gilt, und 1624 gab der Landrichter dessen Tochter Margaret Vasser die Anweisung, sich persönlich um den Schuldennachlaß beim Kloster zu bemühen. In diesem Jahr wurden Alpgräser der Schwaige auf Schwaigperg in der Kelchsau an den Luecherwirt verkauft, und 1625 leisteten die Nachbarn Georg Schätl und Adam Knoll Bürgschaft für die Wasserin, die 1630 zusammen mit Hans Hell auf der Schwaig im Lantal vermerkt ist. 1694 verkauft Simon Krainthaler zu Liesfeld als Gerhab Lorenz Adamers dem Matheiß Eberl, Bäckermeister zu Wörgl, aus der halben Schwaig, so man das Wassergut nennt, den halben Teil, so Adamer von Simon Schnellrieder als Jakob Koglerischen beider Gerhaben 1686 gekauft. 1803 kauft der Bracherbauer Klement Drixl das Gut,
1805 Joseph Klingler, 1814 bekommen es die drei Kinder des Klement Drixl, 1834 Nikolaus Drixl, 1843 die Franz Deiser Eheleute, 1847 Gertraud Mair, 1855 Jakob Mair, 1860 Alois Janschitz, 1863 Andrä Entner, 1897 Jakob Gasteiger, 1906 Sebastian Ellmerer und ab 1908 Peter Silberberger, dessen Nachkommen jetzt den Hof bewirtschaften. Lahntal 8.
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl.
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