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Rupert Hagleitner

zum 50. Todestag 2024

a Portraet

An den Plakatwänden das Bild des Bürgermeisters mit dem Slogan „An Wörgl weiterbauen mit Rupert Hagleitner“ –
daran vorbei zieht ein unüberschaubar langer Trauerzug mit Weihbischof Jakob Mayr,
dem ehemaligen Stadtpfarrer und vom Oberluech-Hof in Kirchbichl stammend, an der Spitze.

a Plakatwand

Plakatwand

a Beerdigung

Begräbnis 

Rupert Hagleitner wurde am 30. November 1914 in Wörgl geboren. Seit vier Monaten tobte in Europa der Erste Weltkrieg – der später folgende Zweite Weltkrieg sollte sein Leben nachhaltig verändern.

Nach dem Umzug der Familie besuchte er in Leogang die Volks- und in Saalfelden die Bürgerschule. Zurück in Wörgl erlernte er beim Aufinger den Beruf eines Fleischhauers; die Eltern mussten dafür pro Monat 50 Groschen an den Lehrherrn zahlen! Später war er beim Schlachthof in Innsbruck tätig. Wegen einer im Beruf erlittenen Knieverletzung wurde er zwar einberufen, verbrachte aber 8 Monate im Lazarett. Nach Umschulung war er ab 1941 in Schaftenau in der Alpine Chemische AG beschäftigt.

Eine Sternstunde im Leben Hagleitners und für Wörgl war sein Wirken in der Widerstandsbewegung kurz vor Ende des 2. Weltkrieges. Wenige Wochen vor Ende des längst verlorenen Krieges trafen sich Männer unterschiedlicher politischer Einstellungen mit dem Bestreben, einen „Kampf um Wörgl“ zu vermeiden und, wie es Hans Federer in den Heimatschriftchen beschreibt, „den Ort vor der gänzlichen Zerstörung zu retten“.  Neben Hagleitner bildeten Lorenz Blattl, Martin Pichler, Rochus Buratti und Erwin Pitzinger den Grundstock der Bewegung, der sich weitere Männer wie Alois Mayr, Josef Zangerl und Andrä Lenk anschlossen.  Mit Unterstützung durch Mayor Sepp Gangl (Wehrmacht) und Captain John C. Lee (US-Armee) konnte Wörgl am 4. Mai 1945 kampflos befreit werden.

Rupert Hagleitner war neben seiner Tätigkeit als Leiter des Meldeamtes ab 1945 im Gemeinderat, danach als Stadtrat und von 1962 bis 1974 als Bürgermeister tätig.

Große Bauvorhaben in Infrastruktur (Kraftwerk Kelchsau, Tiefbrunnen, Autobahnanschluss), öffentl. Einrichtungen wie Feuerwehrhaus, Schwimmbad, Kindergarten, Betagtenheim und Stadtamtsgebäude fallen in die Zeit seines Wirkens ebenso wie die erfolgreichen Bemühungen, durch Ansiedelung von Höheren Schulen (Gymnasium, Handelsschule und Handelsakademie), Wörgl als Schulstadt zu etablieren.

Der herrschenden Wohnungsnot begegnete die Gemeinde mit der Errichtung von ca. 500 Sozial- und Eigentumswohnungen; im ersten Wörgler Hochhaus in der Augasse wohnte Hagleitner mit seiner Familie im obersten Stockwerk.

a Bau Stadtamt

Bau Stadtamt

a Bau Hochhaeuser

Hochäuser Ladestraße

Verheiratet war Rupert Hagleitner mit Maria (geb. Scheiber vom Boarhof in Winkl); gemeinsam zogen sie 8 Kinder groß.

Sowohl die Republik Österreich als auch das Land Tirol zeichneten ihn mit dem Verdienstkreuz aus.
“Das Größte in einer Gemeinde ist die Ehrenbürgerschaft” - so seine Worte anlässlich der Verleihung der hohen Auszeichnung im Jahre 1973.

Ein ruhiger und langer Lebensabend auf der von der ganzen Familie geliebten Rupertihütte am Hennersberg war ihm nicht mehr gegönnt. Rupert Hagleitner wurde zwei Wochen vor den GR-Wahlen am 12. März 1974 im 60. Lebensjahr mitten aus seinem unermüdlichen Schaffen gerissen. Er war stolz darauf, Bürgermeister seiner Heimatstadt zu sein.

Fotos: Privatbesitz Otto Hagleitner
Kontakt: Stadtchronist Toni Scharnagl, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.