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Pfaffenberg

Pfaffenberg
Text von Hans Gwiggner aus "Wörgl Ein Heimatbuch" Edition Josef Zangerl

2.2.1 Pfaffenberg. Pinnersdorf 7: Wolfgang Werlberger besitzt das ganze Gut Pfaffenberg, Haus Nr. 67, Kat. Nr. 87. Bp. 212/1. Grundherrschaft Pfarrkirche in Kirchbichl. Der Name Pfaffenberg ist schon ein Beweis, daß der Hof sehr alt ist. Daß er lange in kirchlichem Besitzstand war, ist zuwenig Begründung für seinen Namen. Da es auch ein Kirchfeld auf dem Hof gibt, könnte an einen Priester gedacht werden, der mit der benachbarten Wehrburg in Verbindung stand. Sicher ist, daß der alte und kürzeste Weg von der Pfarrkirche Söll zu ihrer Filialkirche in Niederau über den Pfaffenberg verlief. Erstaunlich an dem Bauernhaus war bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Tatsache, daß es einen im Lande längst fremdgewordenen Baustil aufwies: ein gemauertes Erdgeschoß, auf dem unmittelbar das Steildach aufsaß! 1480 werden gleich drei Pfaffenberger angeführt. 1504 vermachte Leonhard Gratt der Bruderschaft in der Kapelle „ob der Gruft" zu Kufstein als deren Kaplan den großen Hof. 1615 ist Leonhart Praitenpacher auf dem Gut und 1625 Hans Rieder. 1694 kauft Jakob Klingler den Hof von Veit Angerer und verkauft ihn vier Jahre danach schon wieder an Melchior Flörl. Bereits 1700 kommt der nächste Bauer: Urban Haller aus Ellbogen, Gericht Amras. Dieser teilt den Hof und verkauft ihn an Martin Prantl und Christian Räbl. Hans Payr vom Velbengut kauft 1713 beide Hälften des Hofes und übergibt ihn 1736 an seinen Sohn Adam Payr. Nächster Bauer wurde Wolfgang Werlberger von Oberhausberg in der Niederau, 1799 war Simon Werlberger auf dem Hof. Danach saßen Lindner, Hechenblaickner, Andrä, Fankhauser und Auer auf dem Hof, und schließlich kam er in den Besitz der Familie Seisl vom Dalln-Hof und deren Erben. Fr. Haus-Nr.: K.- Wörgl 65, Boden 15 und Wörgler Boden 17.

Pfaffenberg, links das Wohnhaus um 1950