Skip to main content

Zangerl Pepi Josef

wird am 17.05.1921 geboren, als erstes von fünf Kindern des aus dem Paznaun nach Wörgl übersiedelten Buchbinders Josef Zangerl und dessen aus einem gutbürgerlichen Wörgler Hause stammenden Gattin Maria, geborene Mayr, die als Blindenlehrerin arbeitete. Er besucht das Rupertinum in Salzburg und möchte ursprünglich Priester werden. Aber die NS-Behörden schließen das katholische Gymnasium und Josef muss einrücken. Zuletzt kämpft er an einer Eisenbahner-Flak vor Hamburg. Als am 22. Februar 1945 sein Elternhaus in Wörgl bombardiert wird und dabei seine Mutter und seine Schwester Maria mit der 5jährigen Cousine Hedwig Mayr ums Leben kommen, bekommt er Heimaturlaub, kann jedoch nur mehr am bereits geschlossenen Grab seiner Familienmitglieder stehen. Bewegt durch diesen Schicksalsschlag schließt sich Josef Zangerl noch in den letzten Kriegstagen den Wörgler Freiheitskämpfern unter der Führung von Rupert Hagleitner an, wird von der Gestapo verhaftet aber bald wieder frei gelassen. Ein NS-kritisches Flugblatt, das er verfasst hat, kann rechtzeitig vernichtet werden, sodass man nichts Belastendes bei ihm findet. Noch am 4. Mai 1945 kommt es in Wörgl wegen eines Waffenlagers, das auch von Zangerl bewacht wird, zu einer Schießerei mit der SS. Das Lager wird dabei konfisziert. Zangerl bleibt zeitlebens ein erbittereter Kriegsgegner und Pazifist. Josef Zangerl übernimmt nun gemeinsam mit seinem Vater die Geschäftsführung der väterlichen Buchbinderwerkstatt und der Buchhandlung mit Schreib- und Spielwarenverkauf, die seine Mutter geleitet hatte.

Er steigt bald für die ÖVP in den Wörgler Gemeinderat ein, dem er bei der Stadterhebung 1951 bereits angehörte. Als Mitglied des Wörgler Stadtrats ist er damals wahrscheinlich der jüngste in Tirol. Er engagiert sich ab diesem Zeitpunkt auch für die Wörgler Geschichte und ist führend dafür verantwortlich, dass auf Anregung von Bürgermeister Herbert Strobl das Wörgler Heimatmuseum 1980 wiedergegründet werden kann. So wird er auch Gründungsobmann des Wörgler Heimatmuseumsvereins, dem er viele Jahre lang vorsteht. 1998 gab er das bisher umfangreichste und detaillierteste Buch über die Wörgler Geschichte im Eigenverlag heraus - "Wörgl - ein Heimatbuch". Auf über 500 illustrierten Seiten beleuchtet er gemeinsam mit zahlreichen kompetenten Mitautoren alle denkbaren Facetten in der Entwicklung der jungen Stadt. Josef "Pepi" Zangerl war bei der 50-Jahre-Jubiläumsfeier der Stadterhebung 2001 im Wörgler KOMMA als einziges noch lebendes Mitglied des damaligen Gemeinderats persönlich dabei und wurde von Bürgermeister Arno Abler für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Stadt Wörgl bedankte sich bei Pepi Zangerl für sein umfassendes Engagement mit der Verleihung des Ehrenzeichens. Josef Zangerl stirbt am 04.08.2003
Auszeichnungen: Ehrenzeichen der Stadt Wörgl
Werke: Wörgl - ein Heimatbuch, Edition Josef Zangerl, ISBN 3-9500531-0-7,
Wörgl 1998
Quellen: Horst Schreiber - Nationalsozialismus und Faschismus in Tirol und Südtirol, S. 176

Familie Zangerl Anfang der 1940er Jahre (v.l.): Ferdinand, Mutter Maria, Martha, Josef, Maria, Vater Josef, Johann
Josef *Pepi* Zangerl
Josef *Pepi* Zangerl
Im Jahr 2001 gab Josef Zangerl ein Büchlein heraus, das auf 110 Seiten Gedichte, Anekdoten, Geschichten und Erinnerungen aus dem alten Wörgl vermittelt.
Josef *Pepi* Zangerl veröffentlichte 1998 das Buch *Wörgl - ein Heimatbuch*, das auf rund 500 Seiten die Geschichte der Stadt Wörgl aus verschiedenen Blickwinkeln darstellt. Mit zahlreichen Fachautoren zu den verschiedenen Themen brachte Zangerl damit das umfassendste Werk über die Stadt Wörgl auf den Markt, das je geschrieben wurde.